1917 Stolberg bei Aachen
1981 Preinersdorf am Chiemsee
Von 1931 bis zur Schließung 1933 besucht Karl Fred Dahmen die Kunstschule in Aachen. Nach einer Lehre als Gebrauchsgraphiker, wird Dahmen im Zweiten Weltkrieg Soldat bei der Luftabwehr und gerät in Kriegsgefangenschaft. Dort zeichnet und aquarelliert Dahmen. Das Kriegsende führt den Künstler zurück nach Stolberg.
Dahmen bewirbt sich an der Kunstakademie in Düsseldorf, besteht die Aufnahmeprüfung, verlässt die Akademie jedoch wenig später wieder. Der Künstler arbeitet nun als freier Maler und wird Mitbegründer der Neuen Aachener Gruppe. In der Nachkriegszeit ist es für Dahmen - wie für viele seiner Künstlerkollegen in Deutschland - ein großes Bedürfnis, sich mit den aktuellen künstlerischen Strömungen in Paris auseinanderzusetzen. Dem Künstler liegt viel daran, einen kulturellen Austausch mit der "Ecole de Paris" anzuregen. Dahmen organisiert 1953 mit deren Vertretern die erste deutsch-französische Ausstellung "Heute" im Aachener Museum. Dem Deutschen Künstlerbund tritt Karl Fred Dahmen 1957 bei. Dort gehört der Künstler zur Gruppe der "Deutschen Tachisten", die Werke der frühen Werkphase lassen diese Einflüsse erkennen. Das Frühwerk des Künstlers zeigt neben den tachistisch orientierten Bildern auch Holzcollagen. 1959 erhält der Künstler in Lausanne den ersten internationalen Kunstpreis für abstrakte Malerei. Ab Mitte der sechziger Jahre integriert der Künstler zunehmend verschiedene Gegenstände in seine Bilder; es entstehen Materialbilder und Objektkästen, mit denen er ähnliche Ziele wie die "Nouveaux Réalistes" verfolgt, nämlich eine Rückbindung des Kunstwerkes an das Leben über reale Dinge. In Lausanne wird Karl Fred Dahmen Mitbegründer der "Nouvelle école européenne" . 1960-67 hält sich der Künstler jährlich in Ibiza auf, wo er 1972 den Graphik-Preis erhält. Eine Professur führt den Künstler 1967 an die Münchner Kunstakademie; dies ist Anlass für seinen Umzug in das Chiemgau. Dort verbringt er die letzten Jahre seines Lebens. Dahmen ist als Maler und Objektkünstler einer der frühesten und bedeutendsten Vertreter des Informel und gehört damit zu den wichtigen Künstlern der Nachkriegszeit in Deutschland.
Artverwandte Maler: Bissier, Julius Heinrich | Bott, Francis | Brodwolf, Jürgen | Brüning, Peter | Buchheister, Carl | Caspar-Filser, Maria | Cavael, Rolf | Corpora, Antonio | Fautrier, Jean | Gaul, Winfred | Girke, Raimund | Götz, Karl Otto | Hartung, Hans | Hartung, Karl | Hoehme, Gerhard | Imai, Toshimitsu | Jenkins, Paul | Jorn, Asger | Kirkeby, Per | Klein, Yves | Kricke, Norbert | Mathieu, Georges | Matschinsky-Denninghoff, Martin und Brigitte | Michaux, Henri | Miotte, Jean | Music, Zoran | Nay, Ernst Wilhelm | Nitsch, Hermann | Prachensky, Markus | Rainer, Arnulf | Riopelle, Jean Paul | Santomaso, Giuseppe | Schultze, Bernard | Schumacher, Emil | Sonderborg, K.R.H. (d.i. Kurt R. Hoffmann) | Soulages, Pierre | Staudacher, Hans | Stöhrer, Walter | Tàpies, Antoni | Thieler, Fred | Tinguely, Jean | Tobey, Mark | Trier, Hann | Werner, Theodor | Wessel, Wilhelm | Westpfahl, Conrad | Winter, Fritz | Wols, (d.i. Wolfgang Schulze) | Wou-Ki, Zao | Wunderlich, Paul | Zimmer, Bernd
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