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Achille Castiglioni

1918 Mailand
2002 Mailand


Der italienische Designer Achille Castiglioni ist der jüngste der Castiglioni-Brüder. Wie diese studiert er ebenfalls Architektur am Politecnico di Milano und macht 1944 seinen Abschluss. Er ist auch als Architekt tätig, vor allem jedoch gehört Achille Castiglioni zu den wichtigsten Designern Italiens.
Achille Castiglioni hat das Design des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt und gilt Generationen von Gestaltern als Vorbild. 1944 tritt Achille dem Büro der beiden älteren Brüder Livio und Pier Giacomo bei. Livio geht ab 1952 eigene Wege. Pier Giacomo und Achille Castiglioni werden als kongeniales Team zahlreiche Designentwürfe realisieren. 1957 findet in der Villa Olmo in Como die Ausstellung "Colori e forme nella casa d'oggi" statt, in der Pier Giacomo und Achille Castiglioni ihre Vision für modernes Wohnen zeigen. Dies ist allerdings kein durchgestylter Raum, sondern ein fröhlich-buntes Sammelsurium, das aus einem Stilmix mit alten und neuen Möbeln besteht.
Erstmals zeigen Pier Giacomo und Achille Castiglioni hier auch ihre Ready-made-Designs. Der Hocker "Mezzadro" mit einem auf das Untergestell montierten Traktorsitz sowie der Telefonhocker "Sella" mit Fahrradsattel werden erst viele Jahre später von Zanotta produziert. Besonders erfolgreich sind Pier Giacomo und Achille Castiglioni mit ihren Leuchten, die sie für Arredoluce, Artemide und vor allem für Flos entwerfen. Im ersten Jahr der 1962 gegründeten Firma Flos produziert diese die Leuchten "Taraxacum" (1960), "Splügen Bräu" (1961) und "Arco" (1962), viele weitere folgen. Nach dem Tod des Bruders Pier Giacomo 1968, führt Achille Castiglioni das Büro alleine weiter.
1971 entwirft er die Tischleuchte "Lampadina", 1972 "Noce", die sowohl als Tisch-, Decken- oder Wandleuchte verwendet werden kann, 1978 entsteht "Frisbi", die wie ein leuchtendes Ufo wirkt. Die Tischleuchte "Gibigiana von 1980 gehört wohl zu Achille Castiglionis bekanntesten Entwürfen. 1998, mit 80 Jahren, entwirft Achille Castiglioni die Hängeleuchte "Diabolo", für die er nochmals den Compasso d'Oro erhält.
Kennzeichnend für Achille Castiglionis Entwürfe sind das spielerische Mittel der Zweckentfremdung und das Streben nach der minimalen Form. Funktionalität rangiert vor Ästhetik, ohne dass die schöne Form auf der Strecke bleibt. "So raffiniert und so einfach - das gefällt mir!", umschreibt Achille Castiglioni seine Designphilosophie.
Die Brüder Castiglioni haben nicht nur durch ihre Designarbeiten großen Einfluss auf die nachfolgende Generation italienischer Designer. Pier Giacomo Castiglioni ist 1946-68 Dozent für Design am Politecnico di Milano. Auch Achille Castiglioni lehrt dort von 1982-86 Raumgestaltung und Industriedesign, davor ist er 1970-80 Professor für Industriedesign am Politecnico di Torino.
Zahlreiche der Arbeiten von Achille und Pier Giacomo Castiglioni befinden sich in der Sammlung des Museum of Modern Art.


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