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Nam June Paik

1932 Seoul
2006 Miami


Mit seiner Familie flüchtet Nam June Paik vor dem Koreakrieg zuerst nach Hongkong, dann nach Japan. 1956 beendet Paik sein Studium der Musik, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Tokio mit einer Arbeit über Arnold Schönberg. Sein Kunstgeschichtsstudium setzt der Künstler anschließend an der Universität München fort und studiert bei Wolfgang Fortner an der Musikhochschule Freiburg Komposition. 1957 nimmt Paik am Internationalen Sommerkurs für Neue Musik in Darmstadt teil. Dort trifft Paik mit Karlheinz Stockhausen und John Cage zusammen.
Nam June Paik fasziniert das Aufbrechen traditioneller musikalischer Strukturen durch die Einbeziehung von Geräusch, Stille, Geste, Mimik, Zufall und Alltag. Mit seinen ab 1963 entstehenden TV-Arbeiten, in denen er sich mit der Platzierung von TV-Geräten im Raum und deren Manipulation, Multiplikation und Funktionslosigkeit beschäftigt, demonstriert der Künstler eine neue Dimension dieses Aufbrechens und der Offenheit.
Paik zieht 1964 von Tokio nach New York, wo sich eine langjährige Zusammenarbeit mit der Cellistin Charlotte Moormann entwickelt. Nam June Paik realisiert als Hauptvertreter der Fluxus-Bewegung in den folgenden Jahren zahlreiche, von John Cage angeregte Aktionen, in denen Nam June Paik der Musik eine zentrale Rolle zuweist.
Zeitgleich schafft der Künstler die ersten Roboter und Videoinstallationen, die eine Verbindung von Musik und elektronischer Bildherstellung zeigen. Das große Video-Environment, das auf der "documenta VI" in Kassel gezeigt wird, markiert den Höhepunkt von Nam June Paiks Videokunst.
Böden, Decken und Wände bezieht Paik nun zunehmend in Teile seiner Installationen ein. Die sogenannte "Family of Robot", menschenähnliche, aus TV-Geräten, Radios etc. zusammengesetzte Figuren, entstehen ab 1986 parallel dazu. Der Künstler führt diese in Serienfort.
1988, zu den Olympischen Spielen in Seoul, inszeniert Paik "The more the better", einen Medienturm aus 1003 Monitoren, auf denen die Programme von Fernsehstationen aus 12 Ländern gezeigt werden. Der Künstler stellt fünf Jahre später seine Videoarbeiten im deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig aus und erhält 1998 den Kyoto-Preis.
An der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf ist der Künstler ab 1979 Professor.
Nam June Paik stirbt im Alter von 73 Jahren in Miami/USA.


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