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Herbert List

1903 Hamburg
1975 München


Herbert List wird am 7. Oktober 1903 in einer jüdischen Familie in Hamburg geboren. Nach seiner Lehrzeit begibt er sich im Auftrag der väterlichen Kaffeeimportfirma List & Heinecken auf eine ausgedehnte zweijährige Reise nach Südamerika und in die USA. Von 1928-1936 ist Herbert List Teilhaber und Mitarbeiter der Firma in Hamburg. Er beginnt jedoch sich für Fotografie zu interessieren und beschließt – ermutigt durch seinen Freund Andreas Feininger – Fotograf zu werden. Seine frühen Aufnahmen aus den Jahren 1929-30 sind stilistisch von der Neuen Sachlichkeit geprägt. In den Jahren 1931-35 befasst er sich jedoch intensiv mit dem Surrealismus und gestaltet Stillleben und inszenierte "Visionen" mit dem Ziel,"das Magische der Erscheinung im Bilde zu erfassen".
1936 fasst er aufgrund der politischen Umstände im Zusammenhang mit seiner jüdischen Herkunft und seinen homosexuellen Neigungen den Entschluss, aus Deutschland zu fliehen und nach London auszuwandern. Im Jahr darauf bereist Herbert List Griechenland – und entdeckt dort die Antike als sein fotografisches Sujet. In seinen Bildern will Herbert List den Antikenmythos auferstehen lassen – er fotografiert antike Ruinen, Profanarchitektur, Landschaften und männliche Akte. Die entstandenen Aufnahmen werden in dem Buch "Voyage en Grèce" veröffentlicht und finden großen Anklang. Die auf Reisen nach Griechenland und Frankreich entstandenen Bilder erinnern an die Ästhetik Chiricos oder Magrittes und werden als "fotografia metafisica" bezeichnet. List gilt als Hauptvertreter dieser Stilrichtung.
1945-49 lebt Herbert List wieder in Deutschland. Er dokumentiert das vom Krieg zerstörte München, arbeitet als Bildjournalist und wird Herausgeber der Zeitschrift "Heute". Außerdem fertigt der vielseitige Fotograf in den folgenden Jahren Landschafts- und Porträtaufnahmen (u.a. von Pablo Picasso, Marc Chagall, Joan Miró).
Herbert List macht mehrere Reisen nach Südeuropa und hat im Jahr 1953 eine große Ausstellung in Paris, die ihm zum internationalen Durchbruch verhilft. Seine Fotografien von italienischen Straßenszenen sind weltbekannt. 1965 wendet sich Herbert List von der Fotografie ab, um sich ganz seiner Sammlung italienischer Handzeichnungen zu widmen.
Er stirbt am 4. April 1975 in München.


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