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Charles Nègre

1820 Grasse
1880 Grasse


Charles Nègre wurde 1820 in Grasse, Frankreich geboren und ist ein Fotograf der Pioniergeneration. Nègre nimmt 1837 Zeichenunterricht in Aix-en-Provence und studiert ab 1939 Malerei an der Pariser École des Beaux-Arts. Er arbeitet im Atelier von Paul Delaroche und stellt bis 1853 in vielen Pariser Salons aus. Bereits 1844 – die Fotografie steckt noch in Kinderschuhen – beginnt er, sich mit dem neuen Medium zu beschäftigen. Charles Nègre erstellt erste Kalotypien, die zunächst jedoch nur als Vorlagen für seine Gemälde dienen. 1848 verbringt er einige Monate mit anderen Malern in Barbizon und fertigt Akte und Porträts.
Charles Nègre versucht sich nun auch an der Herstellung von Daguerreotypien. Nach und nach nimmt die Fotografie in seinem Schaffen immer größeren Raum ein und es entstehen zahlreiche Porträts, aber auch Genrebilder, darunter seine bekannten Aufnahmen von Pariser Schornsteinfegern und Lumpensammlern, aufgrund derer Charles Nègre später als Pionier der Staßenfotografie in die Fotogeschichte eingehen wird.

Sein Hauptinteresse gilt jedoch der Architekturfotografie. 1852 bereist er Südfrankreich um eine Sammlung von 200 Aufnahmen dortiger Denkmäler zu erstellen. Im Jahr darauf, zurück in Paris, beschäftigt er sich mit dem neuen Kollodium-Nass-Verfahren. Charles Nègre fängt in atmosphärisch dichten Bildern die Notre-Dame in Paris ein und erhält 1855 einen Auftrag für eine Reportage über die Kathedrale von Charles. Diese Kalotypien zählen mit ihren erstaunlichen Maßen von 52x72 cm zu den größten Abzügen dieser frühen Technik. 1859 dokumentiert er in offiziellem Auftrag die kaiserliche Heilanstalt in Vincennes. Charles Nègre kehrt 1863 zurück nach Südfrankreich und eröffnet zwei Jahre später ein Foto-Atelier, welches er 1878 schließlich auflöst, um sich zurück an seinen Geburtsort Grasse zu begeben. Dort stirbt Charles Nègre 1880.
Charles Nègre war an allen fototechnischen Erfindungen seiner Zeit interessiert. Er experimentierte mit den Verfahren der Urväter der Fotografie und entwickelte 1854 die Technik der Heliogravüre von Niépce durch Einsatz des Goldbades sogar weiter. Für seine Heliogravüren wurde er 1867 auf der Pariser Weltausstellung mit einer Medaille ausgezeichnet.


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