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Renaissance



Die Renaissance (franz. Wiedergeburt) stellt eine kunstgeschichtliche Epoche zwischen dem Ende des 14. und 16. Jahrhunderts dar, die auch philosophisch und literarisch bestimmbar ist. Sie hat in Italien ihren Ursprung, wo sie durch die Entdeckung der Zentralperspektive eine wissenschaftliche Basis erhält. In der Regel unterscheidet man zwischen Frührenaissance bis etwa 1490, Hochrenaissance bis zum Tode Raffaels 1520 und Spätrenaissance (auch Manierismus genannt) bis 1600.
Der Epochenbegriff als solcher setzt sich zwar erst im 19. Jahrhundert durch, leitet sich aber von der Neuzeit selbst ab: Giorgio Vasari spricht 1550 in seinen Künstlerviten von einer Wiedergeburt und bezieht sich damit auf die Überwindung der veralteten Darstellungsweise, der "maniera greca". Dieser aus Byzanz stammende, stark vereinfachte Linienstil, dessen Figuren bis zur Erstarrung stilisiert und vor einem gegendstandslosen Goldgrund gestellt werden, wird zu Gunsten einer Rückorientierung zu der "maniera buona" des antiken Roms aufgegeben. Das Zeitalter der Renaissance kennzeichnet sich somit durch den Rückbezug auf die Antike.
Andererseits ist aber auch das Bestreben bezeichnend, die Welt mit all ihren Phänomenen zu erforschen. Anders als im jenseitsorientierten Mittelalter wird in der Renaissance die Erforschung der weltlichen Gegenwart zu einem zentralen Thema. Aus diesem Grunde ist der Renaissancekünstler vor allem um die korrekte Wiedergabe von Raum und Körperlichkeit bemüht. Die Gesetze der Optik werden ebenso wie die menschliche Anatomie studiert. Traktate dienen dazu, die neu erschlossenen Gesetzmäßigkeiten festzuhalten und erhalten dadurch eine starke literarische Gewichtung. Das Bestreben der Renaissance nach harmonischer, da regelmäßiger Komposition wurde dank solch nachvollziehbarer Bestimmungen und der dadurch errungenen Gesetzmäßigkeit zusätzlich gefestigt.
Diese Zielsetzung findet sich auch in den umgesetzten Kunstwerken wieder: In der Malerei werden Dreieckskompositionen gerne verwendet. Auch in der Architektur bedient man sich geometrischer Formen, wie es die Fassade von Santa Maria Novella in Florenz beispielsweise verdeutlicht. Da der Kreis in der Renaissance als die vollendetste Form angesehen wird, werden Zentralbauten ebenso gerne umgesetzt, wie Bramantes Tempietto oder Palladios Villen beweisen.
Weitere wichtige Renaissancekünstler in Italien sind: Leon Battista Alberti, Giovanni Bellini, Sandro Botticelli, Filippo Brunelleschi, Correggio, Donatello, Fra Angelico, Andrea Ghiberti, Giorgione, Leonardo da Vinci, Andrea Mantegna, Masaccio, Michelangelo, Piero della Francesca, Raffael, Tizian, Paolo Uccello. Nördlich der Alpen: Pieter Bruegel der Ältere, Lucas Cranach der Ältere, Albrecht Dürer, Hans Holbein der Jüngere.


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