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Maria Eléna Vieira da Silva

1908 Lissabon
1992 Paris


Die portugisisch-französische Malerin und Grafikerin Maria Eléna Vieira da Silva wird am 13. Juni 1908 in Lissabon als Tochter einer portugiesischen Diplomatenfamilie geboren. Bereits mit elf Jahren beginnt sie zu zeichnen und malen und arbeitet kurze Zeit später auch plastisch. Die Familie unterstützt ihre künstlerischen Neigungen von Beginn an. Zunächst studiert Vieira da Silva an der "Academia de Belas-Artes" in Lissabon. Im Jahre 1928 kommt sie mit ihrer Mutter nach Paris und studiert hier zunächst Bildhauerei bei Antoine Bourdelle (1861 – 1929) und Charles Despiau (1874 – 1946). Später wechselt die Künstlerin dann unter dem Einfluss Fernand Légers (1881 – 1955) und Stanley William Hayter (1901 – 1988) 1929 endgültig zur Malerei und studiert bei Léger und Roger Bissière (1886 – 1964) an der "Académie Ranson".
Im Jahre 1930 heiratet Vieira da Silva den ungarischen Maler Arpad Szenès (1897 – 1985) und stellt erstmals einige ihrer Werke in Paris aus. Die Galeristin Jeanne Boucher organisiert 1933 die erste von zahlreichen Einzelausstellungen der Künstlerin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann flüchtet sie 1939 vor dem zweiten Weltkrieg zunächst nach Portugal und dann nach Brasilien. Hier erhalten beide öffentliche Aufträge und beeinflussen das dortige kulturelle Leben stark. Zudem nimmt Vieira da Silva in Brasilien an zahlreichen Ausstellungen teil. Nachdem das Ehepaar im Jahre 1947 nach Paris zurückkehrt, nimmt die Malerin 1956 die französische Staatsbürgerschaft an.

Die Werke Maria Eléna Vieira da Silvas sind u.a. auf den Gruppenausstellungen documenta I, II und III in Kassel zu sehen. Außerdem nimmt die Künstlerin 1961 an der Biennale in São Paulo teil und gewinnt 1966 als erste Frau den französischen "Grad Prix National des Arts".
Im Jahre 1990 wird die Stiftung "Arpad Szenès – Vieira da Silva" in Lissabon gegründet. Im darauffolgenden Jahr wird sie zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Maria Eléna Vieira da Silva stirbt am 6. März 1992 in Paris.
Die Gemälde der Malerin, die bevorzugt großformatig sind, bestehen aus vielen mosaikartigen Farbflächen und einem Gitternetz aus Linien. Zunächst, in ihrer frühesten Schaffensphase, arbeitet Vieira da Silva mit surrealistisch gegenständlichen Bildern. Während dann die abstrakten Werke der 40er und 50er Jahre noch eine enorme Raumtiefe aufweisen, zeigen die späteren Gemälde nicht mehr diese Raumspannung. Das umfangreiche Oeuvre der Künstlerin umfasst neben Gemälden auch Druckgrafiken, Tapisserien, Keramikkacheln und Glasfenster.


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